Jüdischer Friedhof (Rüdesheim am Rhein)
Der Jüdische Friedhof Rüdesheim befindet sich in Rüdesheim am Rhein im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen. Er liegt links neben dem kommunalen Friedhof an der Taunusstraße/Friedhofsweg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits 1842 erhielt die jüdische Gemeinde Rüdesheim eine eigene Synagoge, 1848 bestand sie aus 16 Familien. Beigesetzt wurden die Mitglieder der jüdischen Gemeinden Rüdesheim und Geisenheim zunächst auf dem Jüdischen Friedhof Oestrich, bis um 1890 in Rüdesheim ein eigener jüdischer Friedhof entstehen konnte, der mit einer Mauer vom allgemeinen Friedhof abgetrennt wurde. Die Einweihung fand anlässlich einer ersten Beisetzung am 16. Mai 1892 durch Bezirksrabbiner Michael Silberstein aus Wiesbaden statt. Die letzten Belegungen erfolgten 1945. Es handelte sich zum einen um Rachela Nirenberg (1922–1945), ein Opfer des KZ-Außenlagers Geisenheim. Das Lager Geisenheim war ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof und versorgte die Kriegsgemeinschaft Krupp-Essen und Maschinenfabrik Johannisberg in Geisenheim mit Arbeitskräften. Der Grabstein wurde von ihrer überlebenden Schwester Sara Nirenberg gesetzt. Ebenfalls 1945 wurde Sarah Neuman († 17. Januar 1945) beigesetzt, wahrscheinlich auch ein Opfer des Außenlagers Geisenheim.[1]
Die verbliebenen ca. 30 Grabsteine wurden im Jahr 2000 neu aufgerichtet.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrike Puvogel: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus - eine Dokumentation Bundeszentrale für politische Bildung 1989
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jüdischer Friedhof Rüdesheim am Rhein Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
- ↑ Dagmar Söder: Rheingau-Taunus Kreis I.2 Altkreis Rheingau S. 955 f. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss-Verlag, Darmstadt 2014, ISBN 978-3-8062-29875
Koordinaten: 49° 59′ 0,5″ N, 7° 56′ 28,1″ O